Am Freitag war ich bei der dritten Runde des SCW Wintercups. Der Sportschützen Club Wien hat wie schon in den ersten beiden Runden 6 fantastische Stages aufgebaut. Auch die Organisation war wie immer Top.
Ich bin von Beginn an sehr gut ins Match gekommen und habe bis auf ein paar Kleinigkeiten mein Können abgerufen. Das Match konnte ich fehlerfrei abschließen. Ich freue mich sehr, dass ich dieses Mal gewinnen konnte :-D.
Am Freitag war ich bei der zweiten Runde des SCW Wintercups. Wie schon bei der ersten Runde gab es 6 abwechslungsreiche Stages.
Dieses mal bin ich leider nicht so gut ins Match gestartet, ich konnte die gemachten Fehler aber schnell ausblenden und mich wieder fokusieren. Hier und da war ich ein wenig langsam und die Trefferleistung war nicht ganz so sauber, aber im Großen und Ganzen hat es sehr viel Spaß gemacht. Am Ende wurde zweiter mit 88%.
Disclaimer: Das folgende Review widerspiegelt meine persönliche Erfahrung und Meinung. Ich möchte ausdrücklich darauf hinweisen, dass sich das Geschriebene nur auf die Waffen bezieht die ich selbst besitze oder mit denen ich selbst geschossen habe. Es versteht sich hoffentlich von selbst, dass man daraus nicht darauf schließen kann, dass das auf alle HPS Waffen zutrifft.
Der Text ist doch ausführlicher geworden, als ursprünglich gedacht, wer sich diesen geistigen Erguss ersparen will kann ja gleich das Fazit lesen.
Ich bin im Normalfall in der IPSC Standard Division unterwegs, wollte mir aber zusätzlich eine konkurrenzfähige Waffe für die Classic Division zulegen. Ein Vereinskollege von mir hat zwei HPS Range Classic. Die Lieferzeit hat damals bei ihm über 1 Jahr betragen. Bei der ersten Waffe hatte er Schwierigkeiten und musste sie nochmals zur Garantiereparatur zurückschicken. Danach lief diese aber einwandfrei.
Ich hatte die Möglichkeit mit dieser Waffe zu trainieren und für mich war sofort klar, dass ich auch gerne eine Waffe mit breiten schweren Griffstück und Bull-Barrel haben will. Der verlängerte 5,4 Zoll Verschluss muss es nicht unbedingt sein, ein herkömmlicher 5 Zoll Verschluss würde für mich auch passen.
Leider gibt es im europäischen Raum nicht viele Hersteller, welche diese Art von Griffstück anbieten. Zum einen wäre da STP der wohl seine eigenen Griffstücke fertigt. Und zum anderen ist da HPS der die Griffstücke von Jem Guns zukauft.
Wenn man jetzt die Teile selbst organisiert und einen fähigen Büchsenmacher hat, kommt man leider alleine mit dem Preis der Teile, weit über den Preis von HPS. Sofern man diese in Europa überhaupt auftreiben kann. Allerdings muss man auch noch Beschichtung und Beschuss dazu rechnen.
Daher war für mich klar, dass ich bei HPS anfragen werde, zumal ich ja auch eine alte HPS 2011er habe, die mir bis jetzt immer gute Dienste geleistet hat und mit der ich schon die eine oder andere Presidents Medal und auch eine Staatsmeisterschaft gewonnen habe.
Ende Jänner habe ich also eine E-Mail Anfrage an Herrn Schäfer mit meinen Vorstellungen einer HPS Classic 1911 geschickt. Antwort kam sofort und es wurden noch ein paar Details festgelegt. Die Lieferzeit mit Ende März/ Anfang April überraschte mich sogar. Kosten sollte das ganze 2290€.
Bei dieser kurzen Lieferzeit bin ich davon ausgegangen, dass der Herr Schäfer schon alle benötigten Teile vor Ort hat. Natürlich war mir klar, dass Liefertermine in der Waffenbranche eher ein grober Richtwert sind und nur sehr selten eingehalten werden, aber ich dachte mir bis zur IPSC ÖM Classic im Herbst wird es sich schon ausgehen.
Anfang April meldete sich Herr Schäfer bei mir und entschuldigte sich, dass es Importprobleme beim Griffstück gibt. Er fragte mich ob ich ein herkömmliches 1911er Griffstück will, dann würde er zeitnah liefern können. Das wollte ich natürlich nicht, da ja das Griffstück eine wesentliche Kaufentscheidung war. Daher habe ich zugestimmt eine längere (unbestimmte) Wartezeit in Kauf zu nehmen.
Da ich in der Zwischenzeit aber schon Teile fürs erste Upgrade erworben habe, habe ich noch eine Anfrage hinter geschickt. Ich habe mir Stahlgriffschalen von BUL und einen Custom Magazintrichter von gunworks.pl zugelegt. Da ich diese auch gleich mitbeschichtet haben wollte, habe ich Herrn Schäfer gefragt ob es möglich wäre diese beizustellen, damit er diese mitbeschichten kann und ich würde auf die M-Arms Teile verzichten. Er stimmte zu und am Preis ändert sich nichts.
Anfang Juni habe ich dann mal pro aktiv nachgefragt. Er meinte der Import wurde freigegeben und die Teile sind im Zulauf.
Anfang August nochmals nachgefragt und mir wurde versichert, dass die Waffe fast fertig ist. Mitte August ist sie dann auch tatsächlich bei meinem Waffenhändler aufgeschlagen.
Die Waffe kommt mit einem Metalform Magazin in einem Kunststoffkoffer. Es war auch ein Beipackzettel dabei auf dem sinngemäß stand, dass bei den ersten 200 Schuss Störungen auftreten können bis die Waffe vollständig eingelaufen ist. Man soll auch erst danach die erste Reinigung durchführen und das spezielle Einlauföl entfernen.
Der erste Eindruck war OK. Warum schreibe ich nur OK? Weil ich der Meinung bin, dass diese Waffe als Custom Gun verkauft wird und hier der Kunde doch ein wenig Liebe zum Detail erwarten kann.
Auf den folgenden Fotos habe ich die Stellen mit einem Pfeil eingezeichnet. Das Beavertail wurde nicht mit dem Griffstück verschliffen. Auch wurde an der vorderen Kante vom Dustcover und Verschluss die Kannte nicht gebrochen. Diese ist sehr scharfkantig. Da hätte man zumindest einmal mit der Feile drüber gehen können. Auch die rechte Seite vom Magazintrichter wurde nicht schön beschichtet und weißt ein paar Flecken auf.
Vielleicht ist mein Jammern ja ungerechtfertigt, aber als gelernter Maschinenschlosser könnte ich das so, mit meinem Anspruch an Handwerkskunst, nicht an Kunden ausliefern.
Egal dachte ich mir, erstmal ab zum Schießstand und das Teil mal einschießen. Ich habe bewusst nur Fabriksmunition mitgenommen. Nach dem Ersten Schuss stellte sich bereits Ernüchterung ein. Die erste Hülse wurde nicht ausgeworfen. Ich dachte an den Beipackzettel und nahm das in Kauf. Nach dem ersten Magazin als Einzellader habe ich mir noch nicht viel dabei gedacht. Aber nachdem ich die ersten 100 Schuss durch hatte und ich immer noch jeden Schuss repetieren musste, machte sich die Enttäuschung breit. Ich habe dann noch wie empfohlen weitere 100 Schuss geschossen. Das Trefferbild war zumindest sehr gut. Das habe ich mir aber aufgrund der engen Passungen nicht anders erwartet.
Zuhause ging es dann an die Fehlersuche. Die Waffe wurde zum ersten Mal komplett zerlegt. Dabei ist mir aufgefallen, dass die Wurmschraube vom verstellbaren Abzugsschuh gekürzt wurde. Da ich den Abzugsschuh gerne etwas länger einstelle ist das natürlich kontraproduktiv.
Die Abschlussplatte für den Schlagbolzen sieht auch sehr schlecht bearbeitet aus. Hier ist eine unsaubere Stufe zu erkennen.
Ein befreundeter Büchsenmacher hat mir dann noch den Hinweis gegeben, dass ich mir das Timing der Verriegelung ansehen soll. Hierzu gibt es eine sehr gute Beschreibung von Schuemann Barrels.
Ich stellte fest, dass hier etwas nicht stimmt. Bei genauerer Betrachtung des Kettenglieds ist mir aufgefallen, dass die Bohrung vom Verschlussfangbolzen leicht oval ist. Auch der Bolzen vom Verschlussfanghebel wurde auf der Oberseite etwas abgeflacht. Durch die Beschichtung war das fast nicht zu erkennen. Am Verriegelungskamm im Verschluss und am Lauf konnte man schon leichte Abnutzung erkennen.
Auch die Kulisse unter dem Lauf schaute nicht ganz sauber aus. Vermutlich wurde hier schnell, schnell das Ganze zusammengeschustert und man hat sich die Arbeit gespart die Kulisse nachzuarbeiten.
Im Normalfall hätte ich die Waffe ja zurückgeschickt, aber Ende Oktober war ja schon die ÖM. Das wäre sich sicher nicht mehr rechtzeitig ausgegangen. Darüber hinaus bin ich mir nicht sicher, ob die Waffe bei jemanden der sie so zusammenbaut überhaupt in den richtigen Händen ist.
Daher habe ich mich entschlossen diese von meinem Büchser nacharbeiten zu lassen. Er hat das ganze in Rekordzeit erledigt. Er hat den Aufsatzpunkt vom Lauf im Rahmen nachgearbeitet, ein neues Kettenglied und einen neuen Verschlussfanghebel eingepasst und auch die Kulisse am Lauf nachgearbeitet. Zusätzlich hat er auch den Auszieher nachgearbeitet.
Jetzt läuft die Waffe einwandfrei und schießt auch sehr präzise.
Hier noch ein Video von der ÖM mit der HPS Classic 1911.
Fazit: Lieferverzögerungen sind in der Waffenbranche leider ohnehin an der Tagesordnung und nichts Außergewöhnliches. Der Preis der Waffe wäre top, wenn diese auch so gefertigt werden würde wie J.M. Browning sich das gedacht hat. Am Ende musste nachgearbeitet werden und jetzt funktioniert sie einwandfrei. Würde ich nochmal eine HPS kaufen? Könnte sein. Ich weiß jetzt auf was ich mich einlasse und was zu tun ist um diese dann quasi fertig zu bauen bzw. bearbeiten. Ich wäre durchaus bereit ein paar Euro mehr zu bezahlen, wenn die Waffe von Anfang funktionieren würde und alle meine Fertigungsansprüche erfüllt werden.
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Nach einer einjährigen Pause gibt es heuer wieder einen Wintercup. Diesen Freitag fand die erste Runde beim SCW statt. Wie schon bei den vorherigen Wintercups stellte der SCW 6 flüssige Stages auf.
Ich entschied mich dieses Mal in der Minor Wertung der Standard Division zu starten und fand ganz gut ins Match. Meine Zeiten waren ganz gut, leider war mein Focus noch nicht ganz aufs Alpha Schießen ausgerichtet und habe dadurch etliche Punkte liegen gelassen. Am Ende erreichte ich Platz 2 mit 92%.
Am Wochenende veranstaltete der Puntigamer Sportschützenverein die Styrian Open, ausgetragen als Level III Match mit 12 Stages. Der PSSV hat seinen Schießstand um 2 Kellerröhren erweitert und ein erstklassiges Match auf die Beine gestellt.
Ich habe ganz gut ins Match gefunden. Hier und da pushte ich zu hart und fing mir dadurch den einen oder anderen Fehler ein. Im Großen und Ganzen habe ich aber gut geschossen und ich freute mich riesig, dass ich das Match mit mehr als 10% Vorsprung gewinnen konnte und eine weitere Presidents Medal auf mein Konto verbuchen konnte.
Vergangenes Wochenende fand die Österreichische Meisterschaft in den Divisions Production, Classic und Revolver in Attnang-Puchheim statt. Es wurde als Level II Match mit 12 Stages ausgetragen. Das Match war sehr abwechslungsreich und es gab Einiges an Laufstrecke zu überwinden.
Ich bin ganz gut ins Match gekommen. Die ersten Fehler schlichen sich dann im zweiten Keller ein. Das wäre noch nicht so schlimm gewesen, aber bei der letzten Station habe ich mich dann leider leer geschossen und auch noch einen Fehlschuss verursacht. Dadurch habe ich leider sehr viele Punkte liegen gelassen. Am Ende reichte es noch für Platz 4 mit 91%. Für meine erste Classic ÖM bin ich aber trotzdem zufrieden.
Am Sonntag nahm ich an der dritten Runde der Czech Superleague in Oblekovická (CZ) teil.
Ich startete zur Abwechslung in der Classic Division. Der Anfang war ein wenig ungewohnt, aber ich kam von Stage zu Stage immer besser zu recht. Es waren nur 3 Starter in der Classic Divison und ich erreichte Platz 2 mit 93%. Fürs Erste bin ich damit ganz zufrieden.
Auch in diesem Jahr veranstaltete der Sportschützenclub Wien die Staatsmeisterschaft in den Divisions Open und Standard und die österreichische Meisterschaft in der Production Optics Division.
Ich startete leider mit einem Miss auf der ersten Stage. Zwar habe ich mich sofort davon erholt, aber es schlichen sich immer wieder kleine Fehler ein. Diese wären nicht weiter schlimm gewesen, doch auf der vorletzten Stage habe ich mich beim letzten Stahlziel leer geschossen und dummerweise auch noch nachgeladen. Das kostete nicht nur wertvolle Zeit sondern auch sehr viele Punkte. Am Ende reichte es für Platz 5 mit 92%. Zufrieden bin ich damit nicht, aber ich werde alles daran setzen nächtes Jahr wieder ganz vorne mitzumischen.
Dieses Wochenende war ich beim Mosquito Match in Komárno (SK). Es war ein zweitägiges Level III Match mit 20 Stages.
Ich kam mit den anspruchsvollen Stages von Anfang an ganz gut zu recht. Hier und da hatte ich ein paar Fehler in der Zielaufnahme, aber im Großen und Ganzen war ich mit meiner Leistung zufrieden. Ich konnte mir schlussendlich Platz 3 mit 89% sichern. 😀
Am vergangenen Wochenende nahm ich an der Slovak Open teil. Das RDA Team hat, wie schon beim Bathory Cup, ein anspruchsvolles Level III Match, mit sehr vielen beweglichen Zielen, auf 15 Stages aufgestellt.
Ich fand ab der ersten Stage sehr gut ins Match. Im Laufe des Tages benötigte ich zwar den einen oder anderen extra Schuss auf Stahlziele, aber ansonsten konnte ich mein Niveau ganz gut abrufen, das Match fehlerfrei absolvieren und auch gewinnen. Ich freue mich sehr, dass ich jetzt zwei Presidents Medal hintereinander gewinnen konnte. 😀